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Anni Felici – Barfuß durchs Leben

Die filmische Reise von „Anni Felici“ entführt uns in eine Zeit voller kultureller und gesellschaftlicher Veränderungen. Es ist das Italien der 1970er Jahre, in dessen Mittelpunkt der avantgardistische Künstler Guido und seine Familie stehen. Während Guido mit seinen provokativen Kunstwerken die Gesellschaft herausfordert, kämpft er auch mit den Herausforderungen, die das Familienleben mit sich bringt.

Anni felici - Barfuß durchs Leben
  • Stuart, Kim Rossi, Ramazzotti, Micaela, Gedeck, Martina (Schauspieler)
  • Luchetti, Daniele (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren

Parallel dazu erleben wir die Transformation von Serena, Guidos Ehefrau. Inspiriert von den aufkommenden feministischen Strömungen, beginnt sie, ihre Rolle als Ehefrau und Mutter zu hinterfragen. Diese Metamorphose wirft Wellen auf, die sich auf die gesamte Familie auswirken. Dabei wird der Zuschauer Zeuge, wie die Familie versucht, die Veränderungen zu navigieren und zusammenzuhalten. „Anni Felici“ ist ein tief berührender Film, der die Komplexität des Familienlebens in Zeiten des Wandels aufzeigt.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Anni Felici – Barfuß durchs Leben“ wurde 2013 erstmals veröffentlicht. Die Tragikomödie, originaltitel „Anni Felici“ oder „Those Happy Years“, hat eine Laufzeit von 100 Minuten und ist mit FSK 6 gekennzeichnet. Regie führte Daniele Luchetti, der zudem mit Sandro Petraglia, Stefano Rulli und Caterina Venturini das Drehbuch schrieb. Riccardo Tozzi und Giovanni Stabilini fungierten als Produzenten des Films.

Kim Rossi Stuart verkörpert den Charakter Guido, Micaela Ramazzotti seine Frau Serena. Martina Gedeck tritt als Helke in Erscheinung und Samuel Garofalo spielt den Sohn Dario. Die Musik komponierte Franco Piersanti, während Claudio Collepiccolo für die beeindruckende Kameraarbeit verantwortlich zeichnet. Der Schnitt des Films liegt in den Händen von Mirco Garrone.

Das internationale Publikum hatte erstmals auf dem Toronto International Film Festival 2013 die Gelegenheit, „Anni Felici – Barfuß durchs Leben“ in der Sektion „Special Presentation“ zu sehen. Der Film und seine Darsteller erhielten durchweg positive Kritiken und bestätigten Luchetti als talentierten Regisseur und Geschichtenerzähler.

Handlung & Story vom Film „Anni Felici – Barfuß durchs Leben“

„Anni Felici“ fängt ein einzigartiges Familienporträt ein, das sich im Italien der 1970er Jahre abspielt. Wir werden in das Leben von Guido eingeführt, einem avantgardistischen Künstler, dessen Kunstwerke ebenso provokativ wie umstritten sind. Seine Arbeit steht im Vordergrund und fordert ständig die konservativen Normen der Gesellschaft heraus.

Parallel zu Guidos künstlerischem Werdegang erleben wir Serena, Guidos Ehefrau. Serena führt zunächst ein Leben, das sich hauptsächlich um die Pflege ihrer Familie und ihres Hauses dreht. Doch als die feministische Bewegung Einzug hält, findet Serena Zugang zu neuen Ideen und Gedanken, die ihre Perspektive auf ihre Rolle in der Familie und Gesellschaft dramatisch verändern.

Diese Veränderung in Serena verursacht Spannungen in der Familie. Guido hat Schwierigkeiten, den Wandel in Serena zu akzeptieren, während sie selbst mit der Frage ringt, was sie wirklich will. Gleichzeitig versucht sie, ihre Söhne zu verstehen und zu unterstützen, während sie ihren eigenen Weg sucht.

Die wachsende Diskrepanz der Eltern

Die Kinder, Dario und Paolo, sind inzwischen mit der Veränderung ihrer Mutter und der Spannung zwischen ihren Eltern konfrontiert. Während sie versuchen, die Ereignisse zu verstehen, werden sie zu Zeugen der stetig wachsenden Diskrepanz zwischen ihren Eltern. Ihre kindliche Sicht auf die Welt und ihre Familie wird auf eine harte Probe gestellt, als sie mit den realen Konsequenzen der Konflikte ihrer Eltern konfrontiert werden.

Der Film endet nicht mit einer einfachen Auflösung, sondern zeigt vielmehr das Familienleben in all seiner Komplexität und Ungewissheit. Trotz der Konflikte und Veränderungen hält die Familie zusammen, angetrieben von der unbestreitbaren Liebe und Loyalität, die zwischen ihnen besteht. „Anni Felici“ lässt uns die Familie in all ihren Höhen und Tiefen erleben, wodurch die Zuschauer einen tiefen Einblick in die Schwierigkeiten und Triumphe des Familienlebens bekommen.

Fazit & Kritiken zum Film „Anni Felici – Barfuß durchs Leben“

In „Anni Felici – Barfuß durchs Leben“ zeichnet der italienische Filmemacher Daniele Luchetti ein bittersüßes Bild des Erwachsenwerdens. Mit autobiografischen Akzenten schließt er seine inoffizielle Trilogie zum Thema Familienkonflikte ab. Im Mittelpunkt steht Guido, hervorragend gespielt von Kim Rossi Stuart, ein Künstler, der zwischen seinem Streben nach künstlerischem Erfolg und familiären Verpflichtungen schwankt. Serena, seine Frau, gespielt von Micaela Ramazzotti, und ihre Söhne Dario und Paolo, komplettieren die Besetzung. Mit viel Charme und Ruhe beschreibt Luchetti die „glücklichen Jahre“ der Familie, die sich in einer Zeit der sexuellen Befreiung, revolutionärer Kunst und des Feminismus neu erfinden muss.

Das besondere an „Anni Felici“ ist die Erzählweise aus der Perspektive des älteren Sohnes Dario. Dieser bietet einen tiefen Einblick in die stürmische Beziehung seiner Eltern, die durch Guidos zahlreiche Affären und Serenas vorsichtigen Erkundungen der weiblichen Sexualität mit der Galeristin Heike, gespielt von Martina Gedeck, auf die Probe gestellt wird. Dario ist anfangs nur ein Beobachter, trifft aber schließlich eine bedeutende Entscheidung. Trotz der ernsten Thematik bleibt der Ton des Films leicht und humorvoll und verzichtet auf übermäßige Dramatisierung.

Luchetti gelingt es, auf Basis seiner eigenen sommerlichen und sexuell aufgeladenen Kindheitserinnerungen ein psychologisch nuanciertes und unterhaltsames Familienporträt zu zeichnen. „Anni Felici“ ist eine feinfühlige Darstellung der persönlichen und kulturellen Konflikte einer Familie in den 1970er Jahren und bestätigt Luchettis Ruf als hervorragender Chronist familiärer Dysfunktionen.